Das liebe Geld

- oder wie Kostentreiber uns arm machen.

Heute noch regiert nach wie vor das liebe Geld die Welt – so auch im Büro. Besonders Vorgesetzte und Controller setzen ihr Augenmerk auf Kosten, insbesondere im Hinblick auf Personal und Anschaffungen. Die Shareholder wollen schließlich befriedigt werden. Es sind die Ankündigungen von großen Personalentlassungen und die Schließung von Niederlassungen, die Aktienkurse in die Höhe schnellen lassen. Das gestiegene oder gesunkene Niveau der schwerer zu messenden Mitarbeiter-zufriedenheit, -leistungsfähigkeit und -flexibilität verursacht hingegen keine große Regung bei den Anteilseignern. Und so wird viel Zeit und Aufmerksamkeit dafür investiert, die Kosten zu reduzieren und im Griff zu behalten.


Ein guter Sünder kann sich diese einseitige Sichtweise zunutze machen, indem er sich eben nicht auf jene Bürosünden konzentriert, die lediglich Material, Dienstleistungen und andere monetär bewertbaren Ressourcen vergeuden. Denn alles was direkt am Geldbeutel des Unternehmens nagt, ist zu offensichtlich, wird schnell entdeckt und bekämpft. 

 

Vielversprechender sind Sünden, die das Geldsäckchen nur indirekt leeren. Tatsächlich sind die Kostentreiber-Teufel meistens ohnehin nur Mitläufer. Hohe Kosten sind oftmals nur ein Symptom und Folge ganz anderer Teufel: Wo Zeit verschwendet wird, werden automatisch auch die Kosten nach oben getrieben. Und wo Fehler passieren, können die Folgekosten noch dramatischer ausfallen.

Wer umgekehrt nur an der Kostenschraube dreht, schlägt vielleicht zunächst die offensichtlichen Kostentreiber in die Flucht, öffnet aber auch viele Hintertürchen für Zeitabschneider und Fehlerteufel. Und auch die Leistungsfähigkeit und Motivation von Mitarbeitern sinkt möglicherweise durch ansteigenden Stresslevel, zum Beispiel weil mehr Druck entsteht und das Angstgespenst drohender Entlassungen umhergeht. Das lockt wiederum die Kostentreiber in Form von Nacharbeit und Personalausfällen an, die viele kleine Löcher in die verschiedenen Geldbeutel eines Unternehmens schneidet und so für einen kleinen, aber stetigen indirekten Verlust an Kapital sorgt.

Hier geht es weiter: Die gute Qualität - oder wie die Fehler-Teufel wüten.