Die kostbare Zeit

- oder wie uns Zeitabschneider permanent bestehlen.

Zeitabschneider sind kleine Teufelchen mit einem großen Appetit. Auf ihrem Speiseplan steht unsere Zeit – in ihren vielfältigen Darreichungsformen, wie zum Beispiel Arbeitszeit, Projektlaufzeit, Durchlaufzeit oder die Dauer einer Besprechung… Deshalb nennt man sie auch „Zeitfresser“. Wo sie nur können, schneiden sie sich etwas ab von unserem kostbaren Kuchen der Zeit. Es müssen nicht immer die großen, sichtbaren Brocken sein; Zeitabschneider sind eher subtile Räuber, die uns die Sicht im Umgang mit Zeit vernebeln, uns ablenken und unsere Aufmerksamkeit stehlen: Hier ein Bisschen, da ein paar Häppchen, hier Minuten, dort ein Stündchen, es läppert sich. Nicht selten fehlen uns am Ende des Tages gleich mehrere Stunden sinnvoll genutzter Zeit, ohne dass wir es bemerken. Oder ein Arbeitsauftrag wird einfach nicht fertig, und wir wissen nicht, wo die Zeit geblieben ist.


Teuflisch gute Bürosünden zeichnen sich durch eine hohe Anzahl von Zeitabschneidern aus. Denn während Geld unter Umständen wiederbeschafft werden kann und Qualität sich gegebenenfalls durch Nacharbeit wiederherstellen lässt, geht Zeit unwiederbringlich verloren. Das macht die Zeitabschneider so heimtückisch. Und wenn sie ordentlich zulangen, besteht eine gute Chance, dass auch sein naher Verwandter, der Kostentreiber-Teufel, in der Nähe ist. Der beste Freund des Zeitfressers ist aber mittlerweile der Stress-Teufel.